Intraorales Röntgen: Speicherfolienscanner vs. Sensortechnologie

Wir haben den beiden Technologien auf den Zahn gefühlt und wollten wissen: Welche Methode bewährt sich in der Praxis?

Speicherfolienscanner vs. Sensortechnologie

Digitale Röntgentechnologien sind in der Dentalbranche klar auf dem Vormarsch. Weniger als 50 Prozent aller deutschen Zahnarztpraxen greifen heute noch auf analoge Röntgenaufnahmen mittels Röntgenfilm zurück.

Das Medium Film wird zunehmend durch Speicherfolien oder sensorbasierte Technologien ersetzt. Diese Systeme verarbeiten Röntgenstrahlen entweder direkt in elektrische Ladungen (Sensor) oder speichern die Informationen auf fluoreszierenden Folien, deren Signale in einem zweiten Schritt durch Speicherfolienscanner digitalisiert werden.

Auch wenn die Sensortechnologie in puncto Innovationsgehalt die Nase vorn hat, greift die Mehrzahl aller Zahnärztinnen und Zahnärzte beim intraoralen Röntgen noch immer auf Folie und Scanner zurück – doch warum eigentlich?

Anhand verschiedener Kriterien möchten wir Ihnen beide Technologien genauer vorstellen, sodass Sie sich selbst ein Bild machen können, welche Vorgehensweise am besten zu Ihrer Praxis passt.

Patientenkomfort

Eine wasserdicht verpackte Speicherfolie mag im ersten Moment seltsam wirken, in der Anwendung ist dieses Medium jedoch für den Patienten weitaus angenehmer. Durch ihre Flexibilität kann sich die dünne Folie im Vergleich zum unbeweglichen Sensor einfacher an den jeweiligen Mundinnenraum anpassen. Insbesondere Kinder profitieren von dieser Biegsamkeit, sodass unliebsamen Würgereizen vorgebeugt wird.

Komfort für den Zahnarzt

Röntgenaufnahmen durch Speicherfolien verschaffen Zahnärzten einen größeren Handlungsfreiraum als sensorbasierte Arbeiten. Ein Sensor funktioniert überwiegend mit einem Kabel, sodass der Bewegungsradius des Behandlers eingeschränkt ist. Wer auf räumlichen Spielraum Wert legt, sollte die Kabellänge in seine Produkt-Entscheidung mit einfließen lassen.

Schnelligkeit

Dieser Aspekt fällt klar zugunsten der Sensortechnologie aus. Bei intraoralen Aufnahmen mit einem Sensor ist nur ein Arbeitsschritt notwendig, um ein Röntgenbild digital einzusehen. Aufnahmen durch Speicherfolien funktionieren zweischrittig: Erstens erfolgt die analoge Informationserfassung auf der Folie und zweitens werden diese Informationen in einem entsprechenden Scanner eingelesen und digitalisiert. 

Empfindlichkeit

Hier gilt derselbe Leitsatz wie bei allen elektronischen Geräten: Je mehr Technik verbaut ist, desto störanfälliger wird ein Produkt. Ein intraoraler Sensor reagiert sehr sensibel auf Erschütterungen, während die Folie selbst einen Fußtritt überlebt (Sie müssen es aber nicht drauf ankommen lassen). Genauso sind auch Kabelbrüche beim Sensor keine Seltenheit. 

Qualität

Dieser Aspekt ist für eine Entscheidung sicherlich von großer Bedeutung, aber die Antwort lautet klar: Die Bildqualität von intraoralen Röntgenaufnahmen ist bei beiden Techniken gleichwertig. Zu beachten bleibt hier, dass die aktive Sensorfläche deutlich kleiner ist als die Außendimension des Sensors, während die Foliengröße eins zu eins der realen Aufnahmefläche entspricht.

Kosten

Ein Set von Speicherfolien in verschiedenen Größen erhalten Sie bereits ab einem Preis von unter 200 €. Eine Folie kann etwa 100-mal eingesetzt werden, bevor Abnutzungserscheinungen entstehen. Doch mit der Folie ist es noch nicht getan: Um die Bilddaten zu digitalisieren, benötigen Sie einen Folienscanner im Wert von 5.000 bis 6.000 €. 


Ein Sensor ist auf den ersten Blick mit Anschaffungskosten von 4.000 € bis 5.000 € günstiger, doch es gilt zu bedenken: Der Sensor ist nicht größenverstellbar. Wenn Sie unterschiedliche Aufnahmemaße benötigen, wird die Anschaffung eines weiteren Sensors nötig. Zudem sind auch Reparaturen bei Sensoren unwirtschaftlich, sodass im Schadensfall ein neuer Sensor angeschafft werden muss.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser kurze Überblick bei der Entscheidung für die richtige Röntgentechnologie hilft. Darüber hinaus beraten wir Sie jederzeit auch gerne persönlich und schauen mit Ihnen gemeinsam, welche Vorgehensweise beim intraoralen Röntgen zu Ihren individuellen Vorlieben passt.