Bildqualität von Röntgengeräten: Diese Faktoren sind wichtiger als die Technik

Bei der Bildqualität handelt es sich um das wohl meistdiskutierteste Thema digitaler Röntgengeräte. Kein Wunder, denn schlechte Aufnahmen erschweren die richtige Diagnosestellung enorm. Hier erfahren Sie, auf welche nicht-technischen Faktoren es für gestochen scharfe Aufnahmen ankommt.

Die Bildqualität von Röntgengeräten lässt sich durch technische Faktoren wie Voxelgröße, Röhrenspannung oder Sensorart bereits einschätzen. Das ist aber nur die halbe Miete. Auch das Handling und die Verarbeitung nehmen einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität von Röntgenaufnahmen, sodass Sie folgende Punkte bei Ihrer nächsten Geräteentscheidung unbedingt im Hinterkopf behalten sollten:

Patientenbewegung & Positionierung

Die Bewegung des*der Patient*in während der Aufnahme ist der Kardinal-Faktor, der aus einem hochwertigen Bild in Sekundenschnelle ein unbrauchbares macht. Heißt: Stillgestanden! Wie das geht? Vor allem durch die richtige Kopffixierung.

Im Idealfall sollte eine Schläfenfixierung den Kopf in einer stabilen Position halten. Das ist vor allem beim High Definition Modus mit einer langen Expositionszeit wichtig. Das Ganze sollte Ihren Patient*innen natürlich keine Kopfschmerzen bereiten, ein bisschen Druck ist aber gewollt.

Allein mit dem Kopf ist es noch nicht getan. Wir haben schon oft erlebt, dass schlechte Aufnahmen durch eine schlechte Positionierung der Patient*innen verursacht werden. Sie erkennen hochwertige Röntgengeräte daran, dass die gesamte Positionierung kinderleicht und schnell machbar ist. Die einzelnen Schritte vom Hineinführen in das Gerät über die Aufnahmeeinstellung bis hin zur Kopfpositionierung, Fixierung und dem Auslösen sollten logisch aufeinander folgen.

Verarbeitungsqualität des Röntgengerätes

Sie sind oft mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen: Die natürlichen Vibrationen während des Umlaufs. Sie können es sich sicherlich schon denken: Auch diese Bewegungen beeinflussen die Bildqualität. Hier hat der Hersteller gewonnen, dessen Gerät am wenigsten wackelt. Das verbaute Material spielt eine entscheidende Rolle. Als Faustregel gilt: Aluminium vor Kunststoff!

Aber auch die Situation im Röntgenraum ist mitentscheidend. Letzten Endes steht das Röntgengerät an der Wand und hierbei ist die Wandbeschaffenheit wichtig. Handelt es sich um eine massive Wand, an der das Gerät problemlos mit dicken Schrauben befestigt werden kann und zusätzlich im Boden verankert wird, dann sind das ideale Voraussetzungen. Handelt es sich um eine Leichtbauwand, dann muss erst geprüft werden, wie trotzdem eine stabile Montage gesichert werden kann. Das geht beispielsweise mit einer Wandverstärkung oder einem großen Standfuß.

Übrigens: Bei Premium-Modellen oder wackelanfälligen Kombinationsgeräten mit Fernröntgen-Arm ist es immer ratsam einen einen großen Standfuß zu wählen, ganz unabhängig von der Wandbeschaffenheit.

Zum Abschluss unser persönlicher Tipp für Sie:

Verlassen Sie sich für die Beurteilung der Bildqualität niemals auf das Internet. Sie können nie genau wissen, welcher Quelle das Bild entspringt. Außerdem kennen wir alle Photoshop.

Schnappen Sie sich also lieber eine*n Ihrer Kolleg*innen und lassen Sie sich Gerät und Aufnahmen aus erster Hand zeigen. Wichtig ist nur, dass es mehrere Aufnahmen sind, die mit ein paar Wochen Abstand erstellt worden sind. So können Sie sichergehen, dass die Bildqualität mit der Zeit nicht nachlässt.